◊ Ergebnisse der Bürgerversammlung zum Baugebiet "An der Mole" am Ostkreuz am Montag, 16.01.2012
Die landeseigenen Flächen an der Rummelsburger Bucht sollen verkauft werden. Ein Gutachterverfahren diente als Grundlage für einen Bebauungsplan. Die Bedenken und Forderungen aus der Bürgerschaft blieben bisher folgenlos. Die Meinungen und Wünsche der Anwohner/innen haben wir mittels Bewertungsbögen dokumentiert und ausgewertet.
Weitere Bilder von der Bürgerversammung und dem Gebiet "An der Mole"
Unsere Bürgerversammlung zum Baugebiet "An der Mole" am 16.1.2012 stieß auf enormes Interesse: alle 200 PLätze der Aula des Oberstufenzentrums in der Marktstr. 2-3, 10317 Berlin (Stadtplan-Link), waren belegt, viele Anwohner/innen mussten stehen oder auf den Tischen sitzen. Dies zeigt das hohe Interesse an der Zukunft des Baugebietes "An der Mole", besser bekannt als Gelände am "Paul-und-Paula-Ufer".
Nach einer kurzen Vorstellung des Netzwerks der über 15 Initiativen rund um das Ostkreuz stellten wir die bisherigen Planungen zum Baugebiet "An der Mole" und unsere Forderungen dazu vor, u.a.
- Soziale Mischung ermöglichen, kein exklusives Wohnen
- Keine verdichtete Bebauung, min. 25 m Abstand vom Ufer
- Umweltverträglichkeit prüfen (Luftschneisen, Ufer und Bäume erhalten, Flora und Fauna schützen)
- Rummelsburger See: keine Motorboote und Fahrgastschiffe
- Nahversorgung, Gastronomie, Kita, Freiräume
- historisches Pumpwerk erhalten
- Vorrang für nichtmotorisierten Verkehr – auch autofrei wohnen
Im Anschluss daran präsentierten wir 5 Wettbewerbsentwürfe aus einem
Gutachterverfahrens, welches von der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung beauftragt wurde und das ohne Bürgerbeteiligung
stattfand sowie 3
Alternativ-Vorschläge.
Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger konnten die Wettbewerbsbeiträge und Alternativentwürfe auf einem Bewertungsbogen bewerten sowie Ihre Meinung zu Fragen kund tun, wie sie sich das Gelände "An der Mole" am Paul-und-Paula-Ufer am Rummelsburger See in Zukunft wünschen.
Insgesamt wurden 223 Bewertungsbögen während der Versammlung ausgefüllt und bei uns abgegeben. Darin strafen die Anwohner/innen die ohne Bürgerbeteiligung entstandenen Pläne ab, fordern eine deutliche Verringerung der Baumasse sowie eine Neuauflage der Planungsprozesse unter Einbeziehung der Bürgerschaft.
Die vollständigen Ergebnisse der Bürgerbefragung (pdf, 34 Seiten)
Der Bewertungsbogen (pdf, 2 Seiten)
Die Umfrageergebnisse kompakt + Alternativvorschlag-Skizze zur Bebauung der Mole (pdf, 2 Seiten)
Die auf der Versammlung vorgestellten 5 Beiträge eines Gutachterverfahrens, welches von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beauftragt wurde und das ohne Bürgerbeteiligung stattfand, wurden durchweg negativ bewertet. Bei den 3 vorgestellten Alternativvorschlägen überwogen die positiven Stimmen. Am besten bewertet wurde der Vorschlag, die bestehenden Bauten einschließlich des kleinen historischen Pumpwerks zu erhalten und durch behutsame Bebauung an der Kynaststaße und der Hauptstraße zu ergänzen (Bewertung: 57% positiv, 30% negativ, der Rest: keine Angabe).
Auch bei den Fragen, wie sich die Bürger/innen das Gelände am Paul und Paula Ufer vorstellen, gab es eindeutige Aussagen: So wird u.a. eine breite soziale Mischung statt exklusiven Wohnens am Wasser sowie autofreies bzw. autoreduziertes Wohnen statt Stellplätze für jede Wohnung gewünscht und vehement die Planungsbeteiligung der Bürger statt "Bezirk Lichtenberg weiter entwicken lassen" eingefordert. Statt die hinter verschlossenen Türen entstandenen Wettbewerbsergebnisse weiterzuentwickeln soll ein neuer offener Ideenwettbewerb durchgeführt werden.
Am 28.02.2012 führte dann der Bezirk Lichtenberg eine Einwohnerversammlung zur Bebauung "An der Mole" am Ostkreuz durch.
Das Plakat/ der Flyer zur Bürgerveranstaltung vom 16.1.2012 als pdf